Bürgermeisterwahl

Keine Angst, das ist (noch) kein Bericht über den Ausgang der Wahlen anlässlich der bevorstehenden konstituierenden Sitzung des neuen Gemeinderats
in unserer Heimatgemeinde – voraussichtlich am 12. April 2010. 

Die Wahl des Bürgermeisters ist wohl noch eine der letzten wirklichen Persönlichkeitswahlen – und durchaus kompliziert.

 

 


 

Zunächst ist es einmal wichtig festzuhalten, dass eine Mandatsmehrheit nicht automatisch auch das Resultat vorherbestimmt.

Dies war und ist zwar in vielen Gemeinden so üblich und traditionell, aber definitiv kein MUSS!

Würden SIE als wahlberechtigter Bürger (korrekt als Gemeinderat) einfach blind Ihre Stimme abgeben, nur weil dies so von Ihnen gefordert wird?
Befürchten SIE, dass Sie bei freier Meinungsäusserung in anderer Richtung als vorgegeben, um Ihr Mandat im Gemeinderat bangen müssen?
Dann sind Sie entweder in der falschen Fraktion – was Sie selbst leicht ändern können, oder eben als Persönlichkeit für einen freien Abgeordneten fehl am Platz.
(Das Letztere ändern dann eben die Anderen für SIE).

Hinter jedem Abgeordneten stehen  bei uns nach der letzten GR-Wahl, ziemlich genau 100 Wähler, welche ihre Stimme in einer ganz bestimmten Erwartungshaltung
FÜR SIE abgegeben haben. Und für diese 100 Wähler sind Sie jetzt der Stellvertreter,  bei uns sind das eben 23 Mandatare für 2.300 Wähler.

WAHL kommt bekanntlich von wählen, also wirklich eine Auswahl zu haben. Dieses sehr wertvolle Geschenk hat uns erstmalig der Wähler zu getreuen Handen gemacht.
Und der Auftrag des Wählers ist überdeutlich: Der Wunsch nach Änderung!

Als solcherart gewählter Mandatar, habe ich mich bei meinen 100 Wählern erkundigt, was bzw. wen diese als Bürgermeister wählen würden:

Ganz oben steht der Wunsch nach objektiver Amtsführung, also möglichst gleicher Bewertung aller Anliegen, egal aus welcher Fraktion.
Hoffentlich werden all diese kürzlich gegebenen Wahl-Versprechen auch im Gemeindeamt aufgehängt – als tägliche Erinnerungshilfe.
Gleich dahinter der Forderung nach einem rundum einsatzfähigen, belastbaren und gesunden Menschen, der den Belastungen von 1-2 Amtsperioden gerecht werden kann.
Gewünscht wird ausschließlich ein Vollzeitbürgermeister, ohne jede Nebenbelastung im Brotberuf, kein Pensionist oder sozusagen jemand der bereits auf den Zug in
den wohlverdienten Ruhestand aufgesprungen ist, denn da könnte der erforderliche Leistungswille und der nötige Biss bereits fehlen.
Kein Interesse besteht dafür, jemand aufgrund von seiner langjähriger Tätigkeit, als eine Art Orden zum Amtsträger auszuzeichnen.  

Eine Belohnung sollte die Wiederwahl sein,  – aber NACH 5 Jahren Erfolg !
Persönlich bekannt soll der neue Amtsträger sein, zum Angreifen überall im Ort, nicht nur zu (wenigen) Amtsstunden.
Wer da Berührungsängste hat oder sogar Stress erlebt und deshalb Menschenansammlungen meidet, wird dafür fehl am Platz sein.
Berufliche Erfahrung und menschliche Reife werden gefordert, wozu auch die Offenlegung der persönlichen Vergangenheit und Gegenwart gehört.
Wer schon jetzt damit Probleme hat, wird diese auch sehr wahrscheinlich in der Zukunft haben.
Ein glaubhafter Lobbyist für die Gemeinde soll es sein, mit Erfahrung aus Management und Personalmotivation, mit internationalem Hintergrund und ausreichenden
Sprachkenntnissen – schon wegen der ständig weiter wachsenden Anforderungen im Zuge der EU – Regelungen, etwas Schulenglisch reicht dafür sicher nicht.

Nun stehe ich hier und suche im Kreis der Gemeinderäte jene Person, welche all dies einbringen kann, oder zumindest sehr vielem davon gerecht wird.
Und genau jene Person will ich dann wählen und seinen/ihren Namen auf den Stimmzettel schreiben.
Hoffentlich machen das auch alle anderen Gemeinderäte so, denn ungültige Stimmen sollte es diesmal nicht geben, da es erstmals wirklich eine richtige Wahl ist!

 

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