Hochwasserschutz Teil II
Im letzten Ortsboten haben wir eine Fotomontage für die Regulierung der Piesting veröffentlicht. Erstmal wurde veranschaulicht, wie die geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen aussehen könnten. Die Reaktionen auf die Fotomontage waren schlicht enorm! Viele aufgebrachte Einwohner haben uns kontaktiert und gegen das Projekt Stellung bezogen. Jeder einzelne mit der Begründung, dass man sich dies nicht in dieser Form vorgestellt hätte. Wir haben diese vielen Reaktionen zum Anlass genommen uns selbst darüber zu informieren wie der Hochwasserschutz in anderen Gemeinden entlang der Piesting umgesetzt werden soll.
Deshalb haben wir uns an den zuständigen Planer der Über- und Unterlieger gewandt. Sowohl flussaufwärts bis Gutenstein als auch flussabwärts ab Matzendorf wird, wie in unserem letzten Artikel bereits gefordert, das Hochwasser in großen Rückhalteflächen (Retentionsbecken) verlangsamt. Dadurch kommt es nicht mehr zu dem Anstieg, welcher die geplanten Mauern mit einer Höhe von bis zu 2,5m erforderlich gemacht hat. Ganz im Gegenteil, durch die Schaffung von Überflutungsgebieten kann auf einen Großteil der anderen Schutzmaßnahmen verzichtet werden. Wie uns erklärt wurde, würde ein entsprechend großes Rückhaltebecken zwischen Markt Piesting und Wöllersdorf sowohl für Markt Piesting als auch für die Unterlieger des Retentionsbeckens in Wöllersdorf-Steinabrückl, Matzendorf und Sollenau die gewünschte Entlastung bringen. In den beiden letzten Gemeinden hat man sogar schon auf die geplanten „Berliner Mauern“ reagiert und extra ausreichend große Gebiete für das Hochwasser vorgesehen, damit die in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Siedlungen nicht überschwemmt werden. Dies musste man machen, denn die Piesting würde bei den geplanten Maßnahmen derart schnell werden, dass diese Rückstauflächen unbedingt notwendig sind. Die geplanten Retentionsflächen in Matzendorf, Felixdorf und Sollenau bieten im Hochwasserfall ausreichend Platz und verhindern eine Beschleunigung und Erhöhung der Hochwasserwelle. Außerdem ersparen sie einen Vollausbau der Piesting und erhalten die wertvollen Uferbestände entlang des Flusses.
Auch in den „Oberlieger“-Gemeinden geht man den Weg mit den Retentionsflächen und will dadurch Entlastung innerhalb der Siedlungsgebiete schaffen. Mit 2-3 dieser Becken könnte die Piesting von Gutenstein bis Waldegg derart beruhigt werden worden, dass weitere Schutzmaßnahmen in Piesting und Wöllersdorf deutlich verringert werden könnten, bzw. nicht mehr erforderlich sind. Wir fordern daher die zuständigen Personen auf, das schon vor rund 10 Jahren begonnene Hochwasserprojekt zu stoppen und eine alternative Lösung an zu streben. Neben dem Wegfall der geplanten „Berliner Mauern“ innerhalb der Ortschaft würde eine Lösung mit einem Retentionsbecken auch wesentlich billiger ausfallen. Natürlich sind jene Grundeigentümer zu entschädigen, welche ihre Grundstücke für kurzfristige Überschwemmungen zur Verfügung stellen. Dies steht aber in keiner Relation zu den Kosten für diese Mauern. Außerdem könnte man mittels des Retentionsbecken auch Probleme entlang der Piesting, wie z.B. Wasser im Keller durch unterirdische Begleitwässer, besser in den Griff bekommen. Die Mauern würden diese Probleme aufgrund des höheren Wasserstandes und des dadurch resultierenden seitlichen Drucks nur verstärken.
Wie wir in der Gemeinderatssitzung erfahren haben gibt es derzeit immer noch Einsprüche, welche das Projekt derzeit noch verhindern. Somit würde jetzt noch die Möglichkeit bestehen, den Hochwasserschutz umzugestalten. Aufgrund der bereits vor 7 Jahren erstellten Vorstudie eines Retentionsbeckens könnte ein aktueller Plan für Retentionsräume sowohl schnell als auch kostengünstig erstellt werden.
Helfen Sie bitte mit, die geplante „Vermauerung“ unserer Piesting / unserer Natur zu verhindern und stattdessen Retentionsräume zu schaffen, indem Sie die Verantwortlichen dazu auffordern. Nur gemeinsam können wir dies schaffen.
Sie können auch gerne Ihre Meinung an uns mailen (eder.ugi@woest.at) oder schreiben (UGI, Theresia Eder, Gutensteiner Straße 31, 2751 Steinabrückl) oder an ein anderes UGI-Mitglied Ihrer Wahl. Wir leiten Ihre Meinung zuverlässig an die Verantwortlichen weiter!