PIESTING und HOCHWASSER
Nach vielen Jahren wieder einmal zugefroren, präsentierte sich „unsere“ Piesting tiefwinterlich.
Kaum aufgetaut, erinnerte sie uns aber rasch an ihre nur scheinbar schlummernden Kräfte.
Mit „nur“ etwa 10m³/s Durchfluss und daher sehr mäßig erhöht aufgrund von Regen sowie
Schmelzwasser, lag die Piesting am letzten Februartag noch weit unter einer HQ 100 mit den
dafür prognostizierten, gefährlichen 132 m³/s.
Trotzdem drohten bedeutende Wassermengen über das Ufer auszutreten und die Wohngebiete
der kl. Steiermark in Steinabrückl zu fluten.
Im Hinblick auf den geplanten Hochwasserschutz der Zukunft hat dies allerdings Fragen aufgeworfen.
Bei der derzeitigen Planung mit flußbegleitenden Schutzmauern, „soll“ dann ein Hochwasser in
gigantischen Mengen wie auf einer Autobahn möglichst rasch durchgeführt werden, was scheinbar
jedoch nur die Verlagerung des Problems nach jeweils stromabwärts darstellt.
Aber was passiert bei einem plötzlichen Verschluss (zB. einer Verklausung!) dieses Querschnittes?
Seit dem Hochwasser von 2002 stellt sich die Frage nach dem für uns am besten geeigneten Schutz
nach Prüfung aller anderen Möglichkeiten und Techniken des letzten Standes.
So haben sich andere Gemeinden für die Errichtung von Rückhaltebecken entschieden, wofür auch wir
genug geeignete (unbebaut und landwirtschaftlich genutzte) Grundstücke in der eigenen Gemeinde hätten.
Solche „Retentionsbereiche“ haben in ganz Österreich bereits sehr gute Ergebnisse gebracht, warum also
nicht auch bei uns?
Auch die vergleichsweise günstigeren Kosten und die wesentlich kürzere Gesamtbauzeit,
würden bei genauerer Überprüfung eher für so eine Lösung sprechen!
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