Wer „treibt“ die Treibstoffpreise in Österreich hoch?

Allgemein verbreitet ist die Ansicht, dass die MÖSt (Mineralölsteuer) mit den Produktpreisen steigt, da sie wie die MWSt als Prozentsatz aufgeschlagen wird.

Die MÖSt ist jedoch ein Fixbetrag der je nach Treibstoffart fixiert und dem Produktpreis aufgeschlagen wird.
Im nachstehenden Beispiel werden für Diesel ein Produktpreis von 60 Cent und eine MÖSt von 40 Cent angewendet. Nach Erhöhung  des Produktpreises auf 90 Cent steigt der Endpreis von 120 auf 156 Cent.
Wäre die MÖSt ein Prozentsatz (im Beispiel entsprechen 40 Cent 66,66 % vom Produktpreis) würde die gleiche Erhöhung des Produktpreises den Endpreis von 120 auf 180 Cent  hochschnellen lassen.  
Die Erhöhung des Endpreises wäre dann 60 Cent je Liter und nicht wie tatsächlich „nur“ 36 Cent.

Beispiel:
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Steueranteil am Endpreis:

Je höher der Produktpreis ist, desto geringer wird der prozentuelle Steueranteil.
Bei 120 Cent Endpreis ist der Steueranteil (MÖSt + MWSt) 50%.
Bei 156 Cent Endpreis ist der Steueranteil (MÖSt + MWSt) 42%
Die einzige Mehreinnahme für den Staat ergibt sich also bei der MWSt.
Die Mehreinnahmen dieser Preiserhöhung um 36 Cent bringen dem Staat 6 Cent,
den Ölspekulanten die den Produktpreis bestimmen aber 30 Cent.
In Prozenten bekommt der Staat 10% mehr, die Ölspekulanten aber 50% mehr.

Wenngleich damit keine Lanze für die (zweifellos zu hohen) Steuern auf Treibstoff in Österreich gebrochen werden soll, sind damit wohl jedem die „spekulativen Produkthändler“ als die wahren Preistreiber erkennbar.

(Gastkomentar von Willi Frank, Steinabrückl)

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